Pfarreien sollen das Thema „Wohnen“ auf die Tagesordnung setzen

· Pressemitteilungen · Bezahlbarer Wohnraum

Mit konkreten Vorschlägen, wie sich Kirchengemeinden zum Problem des bezahlbaren Wohnraumes engagieren können, hat sich jetzt der Familienbund der Katholiken mit einem Brief an die Pfarreien des Bistums Osnabrück gewendet. Die kirchlichen Gremien sollen das Thema auf ihre Tagesordnung setzen.

Das Vorhandensein von bezahlbarem Wohnraum sei inzwischen gerade für Familien eine „existenzielle Frage“, betont Marga Apke, Vorsitzende des Familienbundes. „Wir wollen die gewählten Vertreter in den Kirchengemeinden dafür sensibilisieren, dass es hier immer häufiger echte Notlagen gibt“, so Apke. Inzwischen gebe es auch in vielen Pfarrbüros Anfragen, ob man bei der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung helfen könne.

In einem Brief an die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände im Bistum Osnabrück regt der Familienbund an, vor Ort mit einer Umfrage zu ermitteln, wie groß die Bedeutung der Wohnungsfrage in der eigenen Gemeinde ist. Das könne über die Gemeindezeitung oder auch im Rahmen von Veranstaltungen der Kirchengemeinde oder der Kindertagesstätte erfolgen.

„Für die Verantwortlichen einer Pfarrei ist es wichtig, die sozialen Probleme vor Ort zu kennen“, hebt Peter Klösener, Geschäftsführer des Familienbundes, hervor. Nur so könne man in den Gremien auch entscheiden, wo dringend angesetzt werden soll, um konkrete Unterstützung zu leisten.

Ganz konkret regt der Familienbund an, Initiativen zum Wohnungstausch zu starten oder auch ältere Gemeindemitglieder zu ermutigen, leer stehende Wohnungen wieder zu vermieten. „Oft leben Ältere allein in für sie eigentlich zu großen Wohnungen, möchten aber nicht umziehen, weil sie weiter den Kontakt zu den Menschen in ihrem Wohngebiet halten möchten“, sagt Marga Apke. Manchmal wohne sogar eine einzelne Person allein in einem Zweifamilienhaus, weil sie sich mit der Rolle als Vermieter überfordert fühle. „Da sollten sich in einer Kirchengemeinde doch Menschen finden, die Mut machen und mit Rat und Tat unterstützen“, fordert Apke.

Darüber hinaus ruft der Familienbund die Kirchengemeinden auf, kirchliche Gebäude für die Einrichtung von bezahlbarem Wohnraum zu nutzen oder kirchliche Grundstücke für eine sozialverträgliche Bebauung mit Wohnraum abzugeben.

In dem Brief an die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände bittet der Familienbund auch darum, Informationen über gelungene Beispiele und Initiativen zurück zu melden. Das solle für andere Gemeinden ein Anstoß und eine Hilfe für ein entsprechendes Engagement sein. Außerdem richtet der Familienbund eine Verteilerliste für Fragen und Informationen zum Thema „bezahlbares Wohnen“ ein. Interessierte werden in den Verteiler aufgenommen und mit entsprechenden Informationen versorgt.