„Kein Porzellan zerschlagen!“

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Der Familienbund der Katholiken im Bistum Osnabrück wünscht sich im Zusammenhang mit der Debatte um die Corona-Pandemie eine Kultur der Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber denen, die Verantwortung wahrnehmen.

„Wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene nun schon im dritten Jahr deutliche Einschränkungen in ihren persönlichen Beziehungen, in ihrer Bildung und Ausbildung sowie in ihren beruflichen Zusammenhängen verkraften müssen, bedeutet das eine große gesellschaftliche Herausforderung“, sagt Meike Wenzel, Vorsitzende des Familienbundes.

„Wir sind uns dessen bewusst, dass es in dieser Zeit vielfältige schwierige Abwägungen und Entscheidungen zu treffen gilt, um gerade diejenigen Menschen zu schützen, die besonders gefährdet sind“, so Wenzel weiter. Die damit verbundenen Einschränkungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen seien oft belastend und nicht immer für alle nachvollziehbar.

„Dennoch können wir dankbar sein, dass die politischen Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger in enger Abstimmung mit der anerkannten Wissenschaft letztlich Entscheidungen getroffen haben, mit denen die ganz große Katastrophe bisher abgewendet werden konnte“, erläutert die Vorsitzende des Familienbundes. Das sei auch die Überzeugung der weitaus meisten Bürgerinnen und Bürger unseres Landes.

Gerade in dieser Situation, so der Familienbund in seinem Statement, müsse es gelingen, eine gesellschaftliche Spaltung zu verhindern und die gemeinsamen Anstrengungen zur Überwindung der Pandemie in den Vordergrund zu rücken. Dazu sei es notwendig, respektvoll miteinander zu reden und die verschiedenen Argumente für oder gegen bestimmte Maßnahmen anzuhören. Durch eine Diffamierung von Personen und Ansichten„werde nur „Porzellan zerschlagen“.

„Wir können froh sein, dass wir in einem demokratisch verfassten Land leben, in dem die eigene Meinung frei geäußert werden kann und das beinhaltet auch das hohe Gut der Pressefreiheit“, hebt Wenzel hervor.

„Als Familienbund der Katholiken sehen wir alle Mitglieder der Gesellschaft in der Verantwortung, etwas zur Überwindung der gegenwärtigen Krise beizutragen“, ergänzt Pfarrer Daniel Brinker, geistlicher Beirat des Familienbundes Osnabrück. Aus christlicher Sicht sei das wichtigste Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Das beinhalte in der aktuellen Situation, sich selbst gegen eine Infektion durch die Impfung zu schützen und damit auch den Schutz der Mitmenschen in den Blick zu nehmen. Schon jetzt müssten gesundheitlich angeschlagene Menschen um eine entsprechende zeitnahe Behandlung bangen, weil Intensivstationen in Krankenhäusern nahezu ausgelastet seien. Und das betreffe zumeist die Schwächsten.

Zu einem freiheitlich demokratischen System gehöre es auch, in einer solch schwierigen Lage Vertrauen in das Handeln der gewählten Mandatsträgerinnen und Mandatsträger und in das durch Wissenschaft und freie Presse vorhandene Korrektiv zu zeigen, konstatiert der Familienbund.