Stimme für Familien und Demokratie

· Presseschau

Der Familienbund der Katholiken ruft die Wahlberechtigten in Niedersachsen nachdrücklich auf, sich am 15.Oktober an der Landtagswahl 2017 zu beteiligen! „Unsere parlamentarische Demokratie braucht engagierte Bürgerinnen und Bürger“, so Meike Wenzel, Vorsitzende des Familienbundes im Bistum Osnabrück. „Nur wer sich an Wahlen beteiligt, entscheidet mit über die politische Ausgestaltung unserer Lebenswelt“.

Wenzel hält es dabei für unverzichtbar, sich ein Bild von den Parteien und ihren politischen Positionen zu machen. Als Prüfstein politischer Versprechen erweise sich aber oft erst der Rückblick in die politische Praxis. „Schauen Sie deshalb nicht nur auf aktuelle Wahlprogramme, sondern auch auf die konkrete politische Arbeit der Parteien in der Vergangenheit. Prüfen Sie: Wie groß ist die Kluft zwischen dem tatsächlichen politischen Handeln und den Versprechen der Parteien?“, mahnt Wenzel.

Die Mitglieder des Familienbundes der Katholiken erteilen als Christinnen und Christen jeder Form von Populismus und Rassismus eine entschiedene Absage. „Wir treten ein für einen fairen politischen Diskurs, der sich an der Lösung von Sachfragen orientiert. Ohne Diffamierungen Andersdenkender. Mit klarem Bekenntnis zur repräsentativen, parlamentarischen Demokratie, zur Gewaltenteilung und zur Rechtsstaatlichkeit. Wir wenden uns gegen Versuche, unsere rechtsstaatlichen Prinzipien zu entwerten oder gar zu beseitigen“, so der Verband.

Der Familienbund der Katholiken setzt sich ein für eine am Wohl aller Familien orientierte Politik. Paare und Familien brauchen die Freiheit, das von ihnen gewünschte Familienmodell zu leben, ihre Kinderwünsche zu erfüllen und Familie und Beruf gemäß ihren jeweils aktuellen Bedürfnissen zu vereinbaren.

Folgende politische Positionen sind für den Familienbund in Niedersachsen zentral:

1. Familien brauchen Präsenz
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf darf nicht allein von den Erfordernissen des Arbeitsmarktes her gestaltet werden. Damit sich sichere Eltern-Kind-Bindungen aufbauen können, braucht es Zeit – Zeit für Familie und in Familie. Verlässliche elterliche Präsenz besonders  in der Kleinkindphase ist aus Sicht der Entwicklungspsychologie unverzichtbar für ein gedeihliches Aufwachsen von Kindern.

2. Alle Familien brauchen Förderung
Es greift familienpolitisch zu kurz, wenn Familien im gesellschaftlich-politischen Diskurs überwiegend aus einer Defizitperspektive heraus thematisiert werden - unter den Stichworten „Armutsgefährdung“, „Entwicklungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen“ sowie „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Um die alltägliche Sorgearbeit (care) zu ermöglichen und zu fördern, die Eltern für ihre Kinder und Kinder für ihre alten Eltern erbringen, braucht es strukturelle sozialräumliche Hilfen und Unterstützungsleistungen für alle Familien.

3. Ehe, Partnerschaft und Elternschaft sind von öffentlichem Interesse
Die Qualität von Ehe, Partnerschaft und Elternschaft sind auch für den Staat keine reine Privatangelegenheit, sondern zentrale Voraussetzung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Darum ist es ein Gebot politischer Klugheit, präventive Beratungsangebote zu fördern, Paaren und Familien in Krisen beizustehen und aus Krisen herauszuhelfen. Der Familienbund der Katholiken fordert eine staatliche Förderung der kirchlichen Ehe-, Familien- und Lebensberatung.

4. Familienpolitik braucht Verantwortlichkeit
Weil die Beziehungswirklichkeit der Menschen viele Lebensbereiche betrifft, wird Familienpolitik  sinnvollerweise als Querschnittsaufgabe beschrieben. Familienpolitik wird nicht nur im Referat Familienpolitik betrieben, sondern implizit in der Städtebau- und Wohnungspolitik, der Arbeitsmarktpolitik, dem Verbraucherschutz, der Kinder- und Jugendpolitik, der Seniorenpolitik, der Gesundheits- und Sozialpolitik  und darüber hinaus in der Bildungspolitik, der Wirtschaftspolitik oder im Bereich von Wissenschaft und Kultur. Familienpolitik muss so ausgestaltet sein, dass familienpolitische Zielsetzungen in allen Politikbereichen thematisiert werden.  Der Familienbund fordert eine Überprüfung von Erlassen, Richtlinien und Gesetzen auf ihre Familienverträglichkeit oder Familienfreundlichkeit, die nicht zu einem routinemäßigen Alibicheck verkommt, sondern sich in transparenter Weise an konkret ausformulierten familienpolitischen Zielsetzungen und Kriterien orientiert.