Ulrich Hoffmann zum neuen Präsidenten des Familienbundes der Katholiken gewählt: „Familien verdienen eine neue Wertschätzung in Politik und Wirtschaft!“

· Pressemitteilungen

Berlin/Mainz, den 15. Oktober 2018 – Der Familienbund der Katholiken hat mit Ulrich Hoffmann einen neuen Präsidenten. Die Mitglieder des Verbandes wählten Hoffmann mit großer Mehrheit. Die Wahl fand turnusgemäß am 13.10.2018 auf der 130. Bundesdelegiertenversammlung des Verbandes in Mainz statt. Er folgt auf Stefan Becker, der nach vier Jahren im Amt und zwölf Jahren im Präsidium nicht erneut kandiert hat und sich aus dem Gremium zurückzieht. Die beiden Vizepräsidenten, Gisela Rink und Dr. Joachim Drumm, wurden in ihren Ämtern ebenso bestätigt wie Elisabeth Löckener als Beisitzerin. Neu ins Präsidium gewählt wurden Marie-Theres Wenzel, Vorstandsmitglied des Diözesanverbandes Erfurt des Familienbundes, und Dr. Hubert Wissing, Mitglied des Kolping-werkes. Dr. Stefan Nacke hat ebenfalls sein Mandat im Präsidium des Verbandes niedergelegt. Die Delegierten sprachen sich mit großer Mehrheit für Erzbischof Dr. Heiner Koch als geistlichen Begleiter des Bundesverbandes aus. Der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz begleitet als Präsidiumsmitglied die politische Arbeit des Familienbundes der Katholiken seit 2006.

Nach seiner Wahl erinnerte Hoffmann an die hohe Bedeutung von Familien: „Der Wert von Familien für unsere Gesellschaft kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Sie sind Garanten für Zukunft, Pflege und Erziehung. Sie sorgen für generationenübergreifenden Zusammenhalt und sozialen Frieden, für den finanziellen Ausgleich zwischen den Generationen und leisten einen wichtigen Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft. Nur eine Kultur mit Kindern bleibt lebendig, reformfähig und entwickelt neue zukunftsweisende Ideen. Auf all das können wir nicht verzichten.

Dieser hohen Bedeutung muss die Politik gerecht werden. Davon sind wir heute weit entfernt. Familien verdienen eine neue Wertschätzung in Politik und Wirtschaft, die Eltern mit Kindern in den Mittelpunkt stellt. Familien dürfen nicht länger nur in Wahlkämpfen und in Koalitionsverträgen glänzen. Sie dürfen erwarten, von der Gesellschaft in ihrem Leben tatkräftig unterstützt zu werden, um ihre eigenen Aufgaben angemessen wahrzunehmen – bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der finanziellen Unterstützung von Familien, einer gerechten Abgabenordnung sowie dem qualitativen Ausbau von Kitas und Schulen. Dafür werde ich mich nachdrücklich einsetzen!“ 

Hoffmann studierte an den Universitäten von Augsburg und Eichstätt katholische Theologie. Er arbeitet im Bistum Augsburg in der Ehe- und Familienseelsorge sowie als Ehe-, Familien- und Lebensberater. Seit 2010 ist er Sprecher der Bundeskonferenz der Ehe-, Familien- und Alleinerziehendenreferent*innen der deutschen Bistümer und Verbände. Von 2013 bis 2018 war Hoffmann Vorsitzender des Bundesvorstands der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung in Deutschland (AKF).

„Aus digitalem Fortschritt muss sozialer Fortschritt entstehen“

Die Bundesdelegiertenversammlung des Familienbundes der Katholiken vom 12. bis 14. Oktober 2018 in Mainz stand unter dem Titel „Familie und Bildung im digitalen Zeitalter“. Der Politikwissenschaftlicher Prof. Dr. Daniel Buhr von der Universität Tübingen stellte dabei in seinem Vortrag „Digitalisierung politisch gestalten. Mehr. Besser. Anders. Für eine soziale Innovationspolitik“ die Ergebnisse einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung vor.

Der Wissenschaftler wies in seinem Vortrag auf die zahlreichen Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Gesellschaft hin – von der wachsenden Entgrenzung oder dem Wegfallen von Arbeit über das Entstehen neuer Qualifikationsanforderungen und Aufgaben, bis hin zur Möglichkeit nachhaltigerer Produktion. Buhr plädierte dafür, die zunehmende Digitalisierung nicht nur technisch zu verstehen, sondern das gesamtgesellschaftliche Potenzial der Digitalisierung in den Blick zu nehmen. Er erklärte, dass aus digitalem Fortschritt sozialer Fortschritt entstehen müsse. Dafür sei es entscheidend, dass der Prozess der Digitalisierung politisch gestaltet werden müsse.